29. April 2014

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Es summt im Wildnispark Zürich

Medienmitteilung
Sie sind vielleicht nicht so imposant wie die Wisente im Langenberg und nicht so eindrücklich wie die Baumriesen im Sihlwald, doch Wildbienen sind nicht minder spannend zu beobachten. Im Wildnispark Zürich bieten sich aktuell gleich mehrere Möglichkeiten dazu.
29. April 2014

Wildbienen spielen bei der Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen eine wichtige Rolle. Dank ihrer grossen Vielfalt mit über 20‘000 Arten weltweit sind sie gegenüber den Honigbienen häufig die effizienteren oder sogar die alleinigen Bestäuber. So fliegen mehrere Wildbienen auch bei schlechtem Wetter und tiefen Temperaturen und sorgen damit bei längeren Schlechtwetterperioden für die nötige Bestäubung von Apfelbäumen, Erdbeeren oder Melonen. Andere Blütenpflanzen wie Rotklee oder Tomaten werden von den Honigbienen gar gemieden und können nur dank spezialisierten Wildbienenarten überleben. Jede Massnahme zur Förderung der Wildbienen unterstützt somit auch die Vielfalt der Blütenpflanzen und die Produktivität der Landwirtschaft.

In der Schweiz kommen knapp 600 Arten von Wildbienen vor. Gemäss Einschätzung in der Roten Liste ist knapp die Hälfte gefährdet. Um die Vielfalt der wild lebenden Bestäuber zu erhalten und zu fördern, braucht es nationale Massnahmen zum Schutz der Lebensräume sowie zur Neuschaffung von blütenreichen Flächen. Aber auch im eigenen Garten können kleine und grössere Naturfreunde leicht und ohne viel Aufwand den Wildbienen helfen. Beispielswiese mit geeigneten Nistplätzen. Der Wildnispark Zürich organisiert dazu am 3. Mai einen Erlebnis-Samstag beim Besucherzentrum in Sihlwald. Zwischen 14 und 16 Uhr unterstützen die Mitarbeiterinnen des Wildnispark Zürich Interessierte beim Bauen von Wildbienenhotels für den eigenen Garten. Eine Anmeldung ist nicht nötig, die Platzzahl ist jedoch beschränkt.

Wildbienen brauchen Höhlen

Wer das Endprodukt des Bastelnachmittags im erfolgreichen Einsatz sehen möchte, kann dies beim Wildbienenhotel des Wildnispark Zürich an der Hauswand des Museums in aller Ruhe tun. Dort sind unter anderen Mauerbienen schon fleissig daran, Nektar und Pollen in die Nistlöcher einzutragen. Die meisten Wildbienenarten leben im Gegensatz zu den Honigbienen und Hummeln solitär, sprich als Einzelgänger. In ihrem kurzen Leben sind sie vornehmlich damit beschäftigt, möglichst viel Nahrung zu sammeln und diese in einer geeigneten Brutzelle anzulagern. Ist genügend Nektar und Pollen gesammelt, legt die Wildbiene ein Ei dazu und verschliesst das Gelege, um eine weitere Brutzelle anzulegen. Neben der solitären Lebensweise und dem Leben in einem hochorganisierten Bienenstaat finden sich bei den Bienen alle Arten von Zwischenstadien. Wildbienen eignen sich hervorragend für Beobachtungen durch junge Forscherinnen und Forscher, da sie nicht stechen und sich durch süsse Speisen und Getränke nicht anlocken lassen.

Weitere spannende Informationen zu Mauerbiene, Blattschneiderbiene, Furchenbiene und Co. bietet zudem die neue Sonderausstellung von Pro Natura Zürich zum Thema «Höhlenbewohner – Tiere im Verborgenen». Eine Vielzahl von Höhlen und ihren tierischen Bewohnern erwartet die Gäste, neben Wildbienen auch Wanderratten oder Erdkröte. Und zum Vergleich zu den Wildbienen kann hinter Plexiglas das Treiben in einem echten Honigbienennest beobachtet werden. Mit vielen interaktiven und spielerischen Elementen eignet sich die Ausstellung für Gross und Klein.

Weitere Auskünfte

Martin Kilchenmann
Leiter Kommunikation
Zoologischer Kurator
Tel. 044 722 55 24
martin.kilchenmann@wildnispark.ch

Öffnungszeiten Besucherzentrum und Naturmuseum in Sihlwald

21. März bis 2.November 2014: 
Di bis Sa 12–17.30 Uhr, 
So und allg. Feiertage 9–17.30 Uhr,
Mo geschlossen.

Eintritt: Erwachsene CHF 6.−, Kinder CHF 3.−, Familien CHF 14.−

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